2.5 Kilometer Lichtlinien

Remseck am Neckar | 2020
Lichtplanung

Architektur | HHL Architekten

Fotografie Innenräume | Rolf Schwarz Fotodesign
Fotografie Außenansicht | Michael Fuchs Fotografie 

2.5 Kilometer Lichtlinien für die »Neue Mitte Remseck«

Bauzeit: drei Jahre. Installierte Lichtlinien: knapp 2.5 Kilometer. Getrunkene Tassen Kaffee bei candela: ungezählt. Nun ist sie seit einigen Wochen fertig, die »Neue Mitte Remseck«, das größte Bauprojekt in der Geschichte der Großen Kreisstadt Remseck am Neckar. Dort waren wir für die komplette Lichtplanung verantwortlich. 

In Zahlen ausgedrückt, entstand auf einer Grundfläche von 15.000 m² ein Raumvolumen von 60.000 m³. Allein im neuen Rathaus arbeiten heute 165 Mitarbeiter in 100 Arbeitsräumen auf vier Geschossen. In der obersten Etage tagt der Gemeinderat im großen Sitzungssaal. Neben dem Rathaus gehören auch die Stadthalle und der »KUBUS« mit Mediathek, Archiv und Registratur zum neuen Bürgerzentrum.

Was die »Neue Mitte Remseck« jedoch zu etwas Besonderem macht, ist ihre Lage: Sie liegt direkt am Zusammenfluss von Rems und Neckar. Der landschaftlich außergewöhnliche Platz erfreut sich bereits seit Längerem großer Beliebtheit in der Region, nicht zuletzt durch den Neckarstrand, gleich vis-à-vis. Eine weitere Attraktion dort ist der Schwimmsteg mit »Badehaus«: Das weiße Badehaus mit drei Steildächern gehört zum interkommunalen Architekturprojekt »16 Stationen« und wurde von Mäckler Architekten für die »Remstal Gartenschau« 2019 entworfen.

Das Lichtkonzept – abgestimmt auf Raum und Funktion

Die Lichtplanung für die öffentlichen Bereiche und Büros der »Neuen Mitte Remseck« stellte hohe lichttechnische Ansprüche an candela – gefordert war eine hochfunktionale und technisch anspruchsvolle Beleuchtung.

Alle Leuchten wurden an die jeweilige Raumfunktion exakt anpasst, sowohl funktional als auch gestalterisch. Insgesamt entstanden im neuen Rathaus-Areal beeindruckende 2.5 Kilometer LED-Lichtlinien – mal als Pendelprofile mit direktem und indirektem Licht, mal als indirekt leuchtende Lichtlinien aus dem Mobiliar oder über Deckenvouten.

In den Arbeits- und Besprechungszimmern überwiegen gestalterisch reduzierte Lichtlinien mit Blauanteil zur nächtlichen Akzentuierung bzw. Außenwirkung in der blauen Stunde. Im großen Sitzungssaal und im Empfangsbereich wurden die LED-Profile mit dekorativen Leuchten kombiniert. Das eher nüchterne Trauzimmer erhielt durch dekorative Deckenleuchten eine atmosphärische und feierliche Note.

Eine der lichtplanerischen Herausforderung war die enge Koordination mit der technischen Gebäudeausstattung (TGA), die sich der Beleuchtung optisch »unterordnen« sollte. Insbesondere offene Sichtbetondecken machten eine Abstimmung zwischen den betreffenden Gewerken bereits in einer frühen Planungsphase notwendig. So bilden zum Beispiel abgehängte Akustikpaneele eine optische und räumliche Einheit mit den linearen Pendelprofilen und zeigen die gelungene Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten.

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